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Name:0201/2013  
Art:Beschlussvorlage  
Datum:03.06.2013  
Betreff:Sozialraumorientierten Jugendhilfe (SOJUS) – Weiterführung und Ausweitung
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt/

Der Regionalverbandsausschuss beschließt die Weiterführung der beiden Pilotprojekte Sozialraumorientierten Jugendhilfe (SOJUS) im unteren Alt-Saarbrücken und unteren Malstatt als dauerhafte Struktur sowie die Ausweitung je nach örtlicher Gegebenheit und Umsetzungsmöglichkeit auf weitere Sozialräume.

 

 


Sachverhalt:

Im Jahr 2011 wurde auf der Grundlage eines JHA-Beschlusses die neue Konzeption „Sozialraumorientierte Jugendhilfe Saarbrücken (SOJUS)“ für zwei Pilotprojekte im Unteren Alt-Saarbrücken und im Unteren Malstatt umgesetzt. 

 

Vor Ort wurden Sozialraumteams aufgebaut, in denen nach der  Methode der Kollegialen Beratung alle im Sozialraum  auftretenden Hilfefälle beraten werden. Die Sozialraumteams wurden personalisiert mit den für den Sozialraum zuständigen Mitarbeiter/-innen des Sozialen Dienstes des Jugendamtes, Personal aus den zuständigen Familienzentren, je einer Vollzeit-Fachkraft des Jugendhilfezentrums und Stundenkontingenten aus den jeweiligen Kinderhäusern und der Jugendarbeit.

 

Neben der gemeinsamen Fallarbeit wird von den Sozialraumteams die fallübergreifende und fallunspezifische Arbeit im Sozialraum weiterentwickelt. Beratungs- und Unterstützungsleistungen im Vorfeld der Hilfen zur Erziehung   werden gemeinsam entschieden und von den Teammitgliedern organisiert.

 

Auftrag ist die Schaffung von flexiblen Angeboten der Hilfen zur Erziehung und anderen  kreativen Unterstützungsformen im Sozialraum im Sinne von passgenauen Hilfen wie z.B. Gruppenangeboten. Dabei wird insbesondere auch Wert auf die Stärkung von und die Zusammenarbeit mit  Regeleinrichtungen wie Kindertageseinrichtungen und Grundschulen durch Beratungs- und Unterstützungsangebote in den Einrichtungen und die Entwicklung von Konzepten stärkerer Elternbeteiligung gelegt. Die stärkere sozialräumliche Orientierung der Jugendhilfe steht im Einklang mit den jeweiligen Stadtteilentwicklungskonzepten der Landeshauptstadt.

 

Den Sozialraumteams steht ein Budget zur Verfügung, das für ambulante Hilfen externer Träger und für flexible, niedrigschwellige Hilfen im Sozialraum eingesetzt werden kann.

 

Intensiv unterstützt wurden die  Sozialraumteams in der Aufbauphase durch externe Fachberatung und durch Teamentwickler.

 

Die Pilotphase endet zum 31.12.2013.

 

Das Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung (iSPO) aus Saarbrücken war in der Pilotphase mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt. Das iSPO Institut wird in der heutigen Sitzung die Projektphase noch einmal darstellen und auf der Grundlage der wissenschaftlichen Evaluation die Weiterführung dieser neuen Struktur empfehlen. Wichtigstes Ergebnis von iSPO ist, dass diese neue Jugendhilfestruktur sowohl effektiver als auch effizienter ist als die klassische Struktur der Jugendhilfe. Ebenso konnte belegt werden, dass die sozialraumorientierte Jugendhilfe im SOJUS-Projekt nicht mit höheren Kosten einher geht, als die traditionelle Jugendhilfe im RVS.