Bezeichnung | Inhalt | Bezeichnung | Inhalt |
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Name: | 0245/2018 | ||
Art: | Beschlussvorlage | ||
Datum: | 17.08.2018 | ||
Betreff: | Vertrag über die Weiterführung der Kinderhäuser Brebach und Malstatt |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vorlage 229 KB | ||
2019 Vertrag Kinderhaus Brebach 2019_2020 226 KB | ||
2019 Vertrag Kinderhaus Malstatt 2019_2020 227 KB |
Beschlussvorschlag:
Der
Jugendhilfeausschuss empfiehlt/
der
Regionalverbandsausschuss nimmt zur Kenntnis/
die
Regionalversammlung beschließt
den Abschluss der
beiden Verträge mit der Diakonisches Werk an der Saar gGmbH für die
Kinderhäuser Brebach und Malstatt für den Zeitraum 01.01.2019 bis 31.12.2020
Sachverhalt:
Für die Jugendhilfe
im Regionalverband Saarbrücken sind die Kinderhäuser wesentliches Element einer
präventiven Jugendhilfe und ein positives Beispiel für die Kooperation zwischen
freien Trägern und Jugendamt. Es ist gelungen zu zeigen: Prävention ist möglich
und wirkungsvoll und eine echte Zukunftsinvestition. Diese Arbeit soll –
synchron zu den Laufzeiten der Gemeinwesen-Einrichtungen Brebach und Malstatt -
für die nächsten zwei Jahre vertraglich abgesichert werden. Die
Vertragslaufzeit soll auch danach an die Laufzeit der GWA-Verträge angepasst
werden. Angestrebt wird die Rückkehr zu einer vertraglichen Regelung für fünf
Jahre.
Für den Förderzeitraum 2019 bis 2020 soll
das vorhanden Kernangebot und die notwendige Weiterentwicklung weiterhin mit
einer Personalausstattung von 1,5 Stellen gesichert werden. Das Kinderhaus
Brebach wird sich aufgrund der bisherigen Enge um zwei größere und einen
kleineren Raum erweitern. Hierfür fallen zusätzliche Miet- und Mietnebenkosten
an.
Die Träger bringen die Kosten für den
Overhead als freiwilligen Eigenanteil in die Gesamtfinanzierung ein.
Die Entwicklung der Kinderhaus-Projekte
Das Projekt „Freiraum für Prävention“ begann
2003 an den Standorten Malstatt und Alt-Saarbrücken als ein zunächst auf drei
Jahre befristetes Modellvorhaben des Landes. Nach einer Übergangszeit im Jahr
2006 wurde es ab 2007 um weitere drei Jahre verlängert, indem sich der
Stadtverband bzw. der Regionalverband Saarbrücken als örtlicher
Jugendhilfeträger mit zwei Dritteln der Kosten an der Finanzierung beteiligte.
Noch vor Ende der Laufzeit entschied der
Regionalverband, zwei weitere Standorte, nämlich Brebach und die Innenstadt
Völklingens, mit in das Programm aufzunehmen und - in Völklingen gemeinsam mit
der Stadt Völklingen als Partner - zu finanzieren.
Ein grundlegend wichtiger Schritt für die
Zukunft des Projektes wurde - nach
intensiven fachlichen, politischen und wirtschaftlichen Diskussionen in
konstruktiver und partnerschaftlicher Atmosphäre - zu Beginn des Jahres 2010
gemacht: Zwischen dem Regionalverband Saarbrücken, der Stadt Völklingen für den
dort liegenden Standort und den drei beteiligten Trägern der freien
Wohlfahrtspflege wurden Verträge über die Arbeit im Kinderhaus mit einer
Laufzeit bis Ende 2013 verhandelt und von den Gremien der beteiligten Partner
beschlossen.
Die Kinderhäuser waren im Projektzeitraum
2011 bis 2013 mit jeweils mindestens einer Stelle personalisiert. Es wurde
jedoch in der Projektlaufzeit festgestellt, dass sie mit dieser
Personalisierung den vielfältigen Anforderungen z. B. auch im Bereich der
Frühen Förderung und Bildung nicht ausreichend gerecht werden konnten.
Schwierig erwies sich beim bisherigen Personalschlüssel auch die Sicherstellung
einer kontinuierlichen Arbeit bei Krankheit oder Urlaub. Um eine
kontinuierliche, nachhaltige Arbeit dauerhaft sicherzustellen wurde daher für
die Vertragslaufzeit 2013 bis 2018 eine Erhöhung auf 1,5 Stellen pro Standort
beschlossen.
Die Aufgaben und Wirkungen der Kinderhäuser
Die Kinderhäuser haben als niedrigschwellige
Anlaufstellen die Kinder und ihre Eltern erreicht. Sie leisten wertvolle
partnerschaftliche Hilfen und Angebote. Es gibt eine gewachsene und belastbare
Vertrauensbasis zu den MitarbeiterInnen im Kinderhaus. Darüber hinaus fühlen
sich viele Eltern entlastet. Auch die Verbesserung der Kommunikation und
Kooperation zwischen Eltern und Schule sowie zwischen Eltern, Schule und
Schulsozialarbeit ist ein Erfolg der Kinderhausarbeit. Der Standort im
Stadtteil, mit Bezug zur Gemeinwesenarbeit und außerhalb anderer offizieller
Institutionen, wie z.B. Schule, war und ist wichtig.
Ein wesentlicher Aufgabenbereich der
Kinderhausarbeit ist der Aufbau und die Pflege einer sogenannten
Präventionskette. Kinder sollen von Anfang an bis womöglich zum Eintritt ins
Berufsleben eine gute Angebotspalette haben und die Übergänge sollten gestaltet
sein. Hier hat das Kinderhaus seinen Ort und seine Rolle gefunden.
Die MitarbeiterInnen in den Kinderhäusern
sind sozusagen „Brückenbauer“ zwischen den guten fachlichen Angeboten der
Jugendhilfe und den schwierigen Lebenslagen der Familien vor Ort. Sie bilden
gleichsam ein Scharnier zwischen dem Jugendamt und den Menschen im Stadtteil.
Das jeweilige Kinderhaus ist der Ort, an dem sich die gelingende Kooperation
zwischen öffentlicher und freier Jugendhilfe vom theoretischen Anspruch in eine
wirksame Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien wandelt.
Ein besonderes Merkmal der Kinderhausarbeit
ist, dass ProjektmitarbeiterInnen und MitarbeiterInnen des Sozialen Dienstes
des Jugendamtes pro Standort 3 Einzelfälle intensiv bearbeiten. Hierbei werden
insbesondere dann, wenn im Normalfall eine Hilfe zur Erziehung eingerichtet
werden müsste, zunächst Lösungen im Sozialraum gesucht. Dabei sind die
sogenannten drei “Präventionsplätze“ im jeweiligen Kinderhaus von großer
Bedeutung.
Durch Berichterstattung und Fachdiskussionen
in einem Koordinierungskreis wird die Projektarbeit strukturell begleitet. Die
Wirksamkeit der in den Kinderhäusern geleisteten Arbeit im beabsichtigten Sinne
einer Stärkung der Kinder und ihrer Familien steht außer Zweifel. Die
Jahresberichte geben Hinweise darauf, dass durch die Arbeit der Kinderhäuser
Hilfen zur Erziehung vermieden werden konnten. Auch konnten Kinder früher aus
Tagesgruppen entlassen werden, weil eine Unterstützung durch das Kinderhaus und
eine dort angesiedelte Hausaufgabenhilfe möglich war. Die wichtigsten
beobachtbaren unmittelbaren Wirkungen auf die Kinder im Sozialraum sind
insbesondere die Verbesserung der sozialen Kompetenz, die Verbesserung der
schulischen Leistungen und die bessere und schnellere Vernetzung von
verschiedenen Förderangeboten vor Ort. Die Kinderhäuser haben sich als
Anlaufstellen für Eltern und Kinder im Sozialraum etabliert und stellen mit
ihrer Arbeit einen wichtigen Baustein in der Prävention im Kinderschutz dar. So
erschließen die Kinderhäuser für Kinder und Eltern auch neue Aktionsräume in
ihrem sozialen Umfeld mit ihren Angeboten wie zum Beispiel Elternkursen,
Bewegungsförderung, Ernährungsberatung, kreatives und musisches Gestalten.
Haushaltsmittel stehen im Produktkonto 36360.531819 zur Verfügung