Bezeichnung | Inhalt | Bezeichnung | Inhalt |
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Name: | 0189/2021 | ||
Art: | Beschlussvorlage | ||
Datum: | 10.05.2021 | ||
Betreff: | Kooperative Einzelhandelssteuerung im Regionalverband Saarbrücken |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vorlage 243 KB |
Beschlussvorschlag:
Der Kooperationsrat beschließt,
die als Anlage beigefügte „Kooperative
Einzelhandelssteuerung im Regionalverband Saarbrücken“ und beauftragt die
Verwaltung mit der Führung der Geschäftsstelle.
Sachverhalt:
Die Entwicklung
von Einzelhandelsstrukturen ist in Deutschland nicht allein den Marktkräften
unterworfen. Vielmehr besteht ein öffentliches Interesse der Städte und
Gemeinden bzw. Planungsverbänden an der Durchsetzung eigener planerischer
Ziele, die sich allein durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage nicht
erreichen lassen. Eingriffe in den Markt werden gerechtfertigt mit dem Ziel der
Sicherung und Erhaltung funktionsfähiger Innenstädte und der wohnortnahen
Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen
Bedarfs. Auf der anderen Seite ist eine konsistente Einzelhandelssteuerung ein
aktives Instrument der Wirtschaftsentwicklung, da hierdurch eine Beschleunigung
von Genehmigungs-verfahren durch eine Bündelung von Arbeitsgängen erreicht
werden kann und zudem Vorhabenträger die so wichtige Planungs- und Investitionssicherheit
erhalten.
Die hier
angestrebte kooperative Einzelhandelssteuerung soll dazu beitragen, durch eine
gemeinsame Positionierung im Regionalverband Saarbrücken vorhandene Chancen und
Potentiale, auch in Konkurrenz zu anderen Landkreisen, Bundesländer oder
Nachbarländer, besser nutzen zu können. Die Standortattraktivität für mögliche
Investoren zu steigern sowie durch die Erarbeitung von
„Zielsicherungsinstrumenten“ und gemeinsamen Leitlinien (Ziel-) Konflikte auf
der regionalen Ebene des Planungsverbandes künftig besser zu bewältigen.
Bereits 2017
wurde eine umfassende Einzelhandels- und Zentrenuntersuchung für den
Regionalverband Saarbrücken fertiggestellt. Das 2015 erarbeitete Einzelhandels-
und Zentrenkonzept für die Landeshauptstadt Saarbrücken wurde dabei
berücksichtigt und die Ergebnisse integriert. Die Planungskompetenzen des
Regionalverbandes Saarbrücken und der Kommunen legen die Grundlage für eine an
interkommunalen Zielen und vereinbarten Verfahren ausgerichtete Steuerung. Eine
Steuerungsgruppe, in der neben den Städten und Gemeinden auch die saarländische
Landesplanung (Ministerium für Inneres, Bauen und Sport) und die IHK vertreten
sind, erörterte die aktuelle Situation und zukünftige Herausforderungen sowie
Bausteine und mögliche Formen einer kooperativen Einzelhandelssteuerung.
Um das Ziel der interkommunalen Steuerung
der Zentren- und Einzelhandelsentwicklung im Planungsverband zu konkretisieren
hat sich die oben genannte Steuerungsgruppe unter der Moderation eines externen
Büros, der AGL Saarbrücken, insgesamt sieben Mal getroffen. Eine davon als
sogenannte „Expertenwerkstatt“. Innerhalb dieser, unter dem Motto „Aus guten
Beispielen lernen“, wurden Erfahrungen aus anderen Regionen vorgetragen und
diskutiert. Die Broschüre „Zentren- und Einzelhandelsentwicklung im
Regionalverband“ fasst die hieraus resultierenden Ergebnisse und Inhalte
zusammen.
Der Kooperationsrat hat am 19. Oktober 2018 die Verwaltung
einstimmig beauftragt, auf Basis der Ergebnisse der Expertenwerkstatt
weiterzuarbeiten und gemeinsam mit Mitgliedern der Steuerungsgruppe die
konkrete Übertragbarkeit und Ausgestaltung der vorgestellten Erkenntnisse zu
prüfen und daraus ein Konzept zur Interkommunalen Steuerung der Zentren- und
Einzelhandelsentwicklung im Planungsverband zu erarbeiten.
Im Zuge des Prozesses wurde das Büro
Junker&Kruse aus Dortmund beauftragt, eine Ausarbeitung zu den
Anforderungen für raumordnerische-städtebauliche Auswirkungs-analysen zu
erstellen, die als einheitliche Grundlage für bauleitplanerische Abwägung
dienen soll.
Die letzte Sitzung fand am 02.03.2021 statt,
an der neben der Landesplanungsbehörde und der IHK alle zehn Städte und
Gemeinden durch die jeweiligen Verwaltungsvertreter teilnahmen.
Dort wurden die von der
Regionalverbandsverwaltung entworfenen Bausteine erneut besprochen und im
einstimmigen Konsens abgestimmt, so dass diese nun die Basis für eine
Beschlussfassung durch den Kooperationsrat und anschließende Anwendung bilden
können.
Der Vorlage zur Kooperationsratssitzung
liegen folgende Unterlagen per Downloadlink bei:
https://cloud.rvsbr.de/go/krezh
Die Verwaltung erläutert den Prozess und die Inhalte in der Sitzung.