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Name:0139/2012  
Art:Informationsvorlage  
Datum:07.05.2012  
Betreff:Gutachten zur Bewertung und Weiterentwicklung der Suchthilfestrukturen im Saarland
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Sachverhalt:

Zur Vorbereitung einer systematischen Evaluation des Saarländischen Suchthilfesystems hat das Saarländische Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz (MGuV) im Frühjahr  2011 das IFT  Institut für Therapieforschung beauftragt ein Gutachten zur Bewertung und Weiterentwicklung der Suchthilfestrukturen im Saarland zu erstellen. Der Abschlussbericht wurde am 16.Dezember 2011 erstellt. Ziel des Gutachtens sollte es sein, insbesondere das zuwendungsfinanzierte Suchthilfesystem im Saarland einer aufgabenkritischen Betrachtung im Hinblick auf Inhalte und Effizienz zu unterziehen.

 

Im Interesse einer möglichst reibungslosen Durchführung und einer umfassenden Mitarbeit aller an der Evaluation beteiligten Einrichtungen, Verbände, Institutionen und Behörden wurde ein die Untersuchung begleitender Beirat sowie ein Expertengremium gebildet.

 

Der Regionalverband Saarbrücken wurde im Beirat durch den Vorsitzenden des Saarländischen Landkreistages vertreten.

 

Im Wesentlichen kommt das erstellte Gutachten zu dem Ergebnis, dass im Saarland gute Versorgungsstrukturen für Suchtkranke bestehen. Es gibt ein differenziertes, gut ausgebautes und hoch qualifiziertes Hilfesystem für Menschen mit substanzbezogenen Störungen und verknüpften Problemlagen. Der Umfang, die Erreichbarkeit und die Ausstattung der Angebote seien für das Saarland ausreichend.

 

Das Gutachten kam aber auch zu dem Schluss, dass teilweise Verbesserungspunkte bestünden. Das seinen insbesondere veränderte Schwerpunktsetzungen, eine bessere Nutzung von Synergien sowie eine bessere Abstimmung zwischen den Suchthilfebereichen. Auf Vorschlag des  IFT wurden fünf Arbeitsgruppen eingerichtet, die diese verbesserungsbedürftigen Bereiche unterstützen sollen:

 

AG 1: „Entwurf eines Landessuchthilfeplans mit Bedarfsplanung, Montoring und

           Evalution“

 

AG 2: „Erarbeitung landesweiter Leistungsbeschreibungen inklusive  Dokumenta-

          tionsstandarts (welche Angebote mit welchem Umfang werden benötigt, um

          den Bedarf oder eine Grundversorgung zu decken)“

 

AG 3: „Systemische Abfrage, Aufbereitung und Dissemination von Informationen zu

          durchgeführten Projekten, Maßnahmen sowie andere Daten (z.B. Kriminal-

          statistik) ect.“

 

AG 4: „Erarbeitung eines landesweiten Präventionskonzeptes (Aufgabenverteilung):

          Abfrage, Aufbereitung und Dissemination der durchgeführten Präventions-

          Maßnahmen“

 

AG 5: „Substitition“

 

Angesichts der Bevölkerungsverteilung und der spezifischen Rolle des Regionalverbandes Saarbrücken als größtem Ballungszentrum des Landes, ist davon auszugehen, dass sich insbesondere für den Bereich des Konsums illegaler Drogen eine überdurchschnittliche Problembelastung im Regionalverband ergibt. Das spiegelt sich in bereits bestehenden Strukturen wider, die in dieser Form, z.B. Drogenhilfezentrum und Konsumraum, im Saarland nur in Saarbrücken zu finden sind.

 

Darüber hinaus besteht im Regionalverband Saarbrücken gegenwärtig für alle relevanten Zielgruppen ein Versorgungsangebot. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit zukünftig die aufgebrachten finanziellen Mittel möglichst effizient und unter Minimierung von Reibungsverlusten eingesetzt werden können.

 

Das IFT hat den Regionalverband Saarbrücken als Modellregion benannt.

Diesem Vorschlag ist das MGuV in Abstimmung mit dem Beirat gefolgt.

 

Für die AG 2 wurde zwischenzeitlich Frau Heidi Dreckmann vom Regionalverband Saarbrücken als Vertreterin benannt. Für die AG 3 und 4 werden noch weitere Mitarbeiter benannt.

 

Der Abschlussbericht ist bereits mit der Einladung zum Gesundheitsausschuss am 4.6.2012 zugegangen und wird nicht erneut versendet.


Gez. Peter Gillo